Alfred Kästner

12. Dezember 1882 Leipzig 
12. April 1945 Lindenthal bei Leipzig
 
Karl Liebknechts Ruf zum Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und imperialistischen Krieg folgten nicht nur Arbeiter, er erreichte auch fortschrittliche Menschen anderer sozialer Herkunft. Der selbständige Holzkaufmann Alfred Kästner schloss sich der Spartakusgruppe an. In den Novembertagen 1918 wurde er in den Arbeiter- und Soldatenrat gewählt. Er gehörte auch zu den ersten Mitgliedern der KPD in Leipzig, unterstützte die Partei mit kaufmännischem Rat und leistete ihr große finanzielle Hilfe. Während des Verbots der KPD im Winter 1925/1924 stellte er seine Büroräume für Beratungen zur Verfügung. 
Als die KPD 1933 in die Illegalität gedrängt wurde, trafen sich bei ihm Funktionäre aus Chemnitz, Dresden, Leipzig und Riesa. ln seinem Büro stellten sie auch illegale Flugschriften her. Im September 1933 wurde Alfred Kästner verhaftet. Nach Verbüßung einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und acht Momaten hielten ihn die Nazis bis April 1939 in den Konzentrationslagern Sachsenburg, Sachsenhausen und Buchenwald gefangen. 
Während des zweiten Weltkrieges dehnten die Leipziger Antifaschisten ihre Tätigkeit auf andere Städte aus. Dabei wurde ihnen Alfred Kästner, der beruflich viel unterwegs war, unentbehrlich. Auf seinen Reisen suchte und fand er Kontakt zu Hitlergegnern in Hamburg, Bayern und Württemberg und traf sich im Auftrag der von Georg Schumann geleiteten sächsischen Widerstandsorganisation der KPD regelmäßig mit dem Leiter einer größeren Gruppe Sozialdemokraten in Zeitz. Allen übermittelte Alfred Kästner politische Informationen und Flugschriften. 
Die Gestapo nahm ihn am 11. März 1945 fest. Mit 53 deutschen und ausländischen Antifaschisten wurde Alfred Kästner in einer Kiesgrube im Dorf Lindenthal bei Leipzig von SS-Leuten durch Genickschuß ermordet.
 
 
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