Hermann Duncker

24. März 1874 Hamburg
22. Juni 1960 Leipzig

Hermann Duncker wurde am 24. Mai 1874 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren. Nachdem geschäftlichen Bankrott und der Erkrankung des Vaters zog die Familie nach Göttingen, wo Hermann Duncker das Gymnasium besuchte. In Leipzig nahm er anschließend ein Musikstudium auf und wurde Mitglied der SPD. Nach dem Abschluss des Musikstudiums begann Hermann Duncker ein Studium der Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie, ebenfalls in Leipzig und promovierte.
Hermann Duncker trug maßgeblich zur Propagierung des wissenschaftlichen Kommunismus unter der Arbeiterklasse bei. Ab 1900 unterrichtete in Arbeiterbildungsvereinen, war ab 1903 in der Redaktion der "Leipziger Volkszeitung" tätig, welche damals von Franz Mehring geleitet wurde und leitete 1904-05 das Arbeitersekretariat in Leipzig. Nach dem Mannheimer Parteitag der SPD 1906 wirkte er außerdem als "Wanderlehrer" und wurde 1912 von der Partei als Lehrer an die Zentrale Parteischule der SPD in Berlin berufen.
An der Seite von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Franz Mehring und vieler weiterer Genossinnen und Genossen kämpfte er gegen den ersten imperialistischen Krieg und die Burgfriedenspolitik der rechten sozialdemokratischen Führer. 1918 war er aus der Kritik an der SPD heraus neben den oben Genannten Gründungsmitglied des Spartakusbunges. 1918/1919 nahm er ebenfalls aktiv an der Gründung der KPD teil und gehörte der ersten Zentrale der Partei an. In den Jahren 1923 - 1933 war Hermann Duncker an der Herausgabe vieler grundlegender Werke des Marxismus-Leninismus beteiligt und einer der bedeutendsten Lehrer der 1926 in Berlin gegründeten Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) der KPD.
Unmittelbar nach der faschistischen Machtergreifung wurde Hermann Duncker verhaftet. Nach Verbüßung einer längeren Zuchthausstrafe gelang ihm 1936 die Flucht ins Ausland. 1947 kehrte Hermann Duncker aus der Emigration in die damalige sowjetische Besatzungszone zurück und setzte als Professor an der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock und als Lehrer und Direktor der Hochschule des FDGB-Bundesvorstandes Bernau seine Arbeit als Propagandist des Marxismus-Leninismus fort.
Am 22. Juni 1960 verstarb Hermann Duncker.

 

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