"Lernen, Lernen und nochmals Lernen." war die Forderung Lenins. "Du mußt alles wissen! Du mußt die Führung übernehmen." fordert uns der Genosse Brecht in seinem "Lob des Lernens" auf. Aber wo fangen wir an, in einer Zeit in der man mit Informationen und Inhalten überspült wird? Die Klassiker des Marxismus zu studieren, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Doch ist es manchmal recht müßig und aufwendig, aus ihnen den Inhalt so auszupressen, dass er uns Antworten auf heutige konkrete Fragen liefert. Wir wollen daher in eine Zeit schauen, in der der Marxismus eine breite und starke Bewegung war und die Mitglieder der Kommunistischen Partei in hunderten verschiedenen Bereichen des Alltags; der Freizeit und des Berufs; der Wirtschaft und der Politik; der Kultur und der Natur; ihre Kämpfe führten. Daher haben wir uns vorgenommen, in der nächsten Zeit Schriften der Kommunisten aus der Zeit der Weimarer Republik zu digitalisieren und zu veröffentlichen ...
Schumann bleibt! Leipzig blickt seit jeher auf eine reiche Geschichte der Widerständigkeit gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Vom bürgerlichen Revolutionär Robert Blum, über den sozialistischen Denker Karl Liebknecht bis hin zu dem verdienten Antifaschisten Georg Schumann. Viele Generationen wurden durch die großen Persönlichkeiten in ihrem Denken und Handeln inspiriert und geprägt. Ihre Namen sind zutiefst mit den Leipzigern verwachsen und aus ihrem Alltag nicht wegzudenken. Umso schockierender ist daher die Nachricht, dass sich beim Umzug der Georg-Schumann-Schule seines Namens entledigt werden soll. Georg Schumann war eine der bedeutendsten Figuren der Leipziger Widerstandsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (auch bekannt als Schumann-Engert-Kresse Gruppe) gegen den deutschen Faschismus und seine todbringende Politik. Die Gruppe um Schumann hielt dabei in unzählige Betriebe, sowie Arbeits- und Konzentrationslager Kontakte zu anderen widerständigen Personen und Grup...
Zu William Zipperers Büchersammlung Anfang 1933 hatte sich Deutschland innerhalb weniger Wochen dramatisch verändert. Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar begann das NS-Regime mit dem systematischen Abbau demokratischer Rechte. Die sogenannte Reichstagsbrandverordnung setzte am 28. Februar zentrale Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Versammlungsrecht außer Kraft – ein permanenter Ausnahmezustand, der den Weg für Verhaftungen, Zensur und politische Verfolgung ebnete. Besonders massiv traf dies Kommunistinnen und Kommunisten. Noch vor der Reichstagswahl am 5. März 1933 wurden tausende KPD-Mitglieder verhaftet, Parteibüros durchsucht und politische Schriften beschlagnahmt. Der Vorsitzende der Partei, Ernst Thälmann, wurde bereits am 3. März festgenommen. Am 8. März erklärte der Reichstag alle 81 KPD-Mandate für erloschen – damit war die Partei de facto aus dem Parlament ausgeschlossen. Gleichzeitig begann die Verfolgung kommunistischer und linker Betriebsräte, Jugen...