Richard Lehmann

28. Januar 1900 Wien 
12. Januar 1945 Dresden
 
Richard Lehmann, Sohn eines kaufmänmischen Direktors, wuchs in Nürnberg auf. Er begann 1922 in Leipzig mit dem Studium der Volkswirtschaft und wandte sich später der Journalistik zu. Seit 1925 war er Mitglied der SPD und schrieb Artikel für ihre Zeitschriften. 
Als unter dem Druck der Faschisten die Zeitungen der SPD 1933 ihr Erscheinen einstellen mussten, wurde Richard Lehmann erwerbslos. Sozialdemokratische Genossen halfen ihm über die schwerste Zeit hinweg. Er fand schließlich als Handelsvertreter eine Existenz. Richard Lehmann blieb ein aufrechter Antifaschist und rang sich zu der Erkenntnis durch, daß nur das gemeinsame Handeln beider Arbeiterparteien zum Sturz des faschistischen Regimes führen kann. Er unterstützte politische Gefangene und verbarg monatelang einen von der Gestapo gesuchten Kommunisten in seiner Wohnung. 
1943 lernte Richard Lehmann durch sozialdemokratische Freunde die Kommunisten Otto Engert und Karl Jungbluth kennen. Von ihnen erfuhr er von der Gründung des NKFD, von seinem Programm und seinen Zielen, die die Basis des gemeinsamen Kampfes der Hitlergegner aus allen Schichten des werktätigen Volkes zur Rettung der Nation wurden. Viele kameradschaftlich geführte Diskussionen bewogen ihn, sich in die von Georg Schumann geleitete Leipziger Organisation der KPD einzureihen. Er beteiligte sich an der Verbreitung illegaler Schriften und nahm wiederum unter weit schwereren Bedingungen einen verfolgten Kommunisten in seiner Wohnung auf, dem er damit das Leben rettete. 
Im August 1944 wurde Richard Lehmann verhaftet. Die Gestapo konnte so wenig über seine illegale Tätigkeit erfahren, daß sie ihm einen Lockspitzel in die Zelle schickte, um die Anklage gegen ihn konstruieren zu können. Im November 1944 wurde Richard Lehmann zum Tode verurteilt und wenige Wochen später in Dresden hingerichtet.
 
 
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