Robert Blum

10. November 1807 Köln
9. November 1848 Brigittenau bei Wien
 
Robert Blum wirkte seit 1832 in Leipzig als Publizist und ab 1847 als Verlagsbuchhändler. In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts gehörte er zu den führenden Vertretern der radikalen Opposition in Sachsen. Er war 1848 Vizepräsident des Frankfurter Vorparlaments und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Während der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848/49 sprach am 25. März 1848 auf dem Markt der revolutionäre Demokrat Robert Blum zu 5000 Leipziger Bürgern und rief zum Kampf um eine demokratische deutsche Republik auf. Als Delegierter der linken Kräfte in der Frankfurter Nationalversammlung reiste Robert Blum im Oktober 1848 nach Wien, wo er am bewaffneten Kampf gegen die Konterrevolution teilnahm. Nach der Niederschlagung des Oktoberaufstandes wurde Robert Blum ungeachtet seiner Immunität als Abgeordneter zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen.
 
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Statement zum Interview mit Mephisto 97.6 „Wir sind nie Götzendiener der formalen Demokratie gewesen, das heißt nur: Wir unterscheiden stets den sozialen Kern von der politischen Form der bürgerlichen Demokratie, wir enthüllten stets den herben Kern der sozialen Ungleichheit und Unfreiheit unter der süßen Schale der formalen Gleichheit und Freiheit – nicht um diese zu verwerfen, sondern um die Arbeiterklasse dazu anzustacheln, sich nicht mit der Schale zu begnügen, vielmehr die politische Macht zu erobern, um sie mit neuem sozialen Inhalt zu füllen. Es ist die historische Aufgabe des Proletariats, wenn es zur Macht gelangt, an Stelle der bürgerlichen Demokratie sozialistische Demokratie zu schaffen, nicht jegliche Demokratie abzuschaffen. […] Sozialistische Demokratie beginnt zugleich mit dem Abbau der Klassenherrschaft und dem Aufbau des Sozialismus. Sie beginnt mit dem Moment der Machteroberung durch die sozialistische Partei. Sie ist nichts anderes als die Diktatur des Proletariats.
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