Wladimir Iljitsch Lenin
Geboren als Wladimir Iljitsch Uljanow, Sohn eines Inspektors der öffentlichen Schulen. Nachdem sein Bruder Alexander Uljanow 1887 wegen eines geplanten Attentats auf den Zaren hingerichtet worden war, schloss sich Lenin (so sein Kampfname) den marxistischen Sozialdemokraten an. Er schloss die Mittelschule 1887 ab und schrieb sich an der juristischen Fakultät von Kasan ein. Das erste mal verhaftet wurde er im Dezember 1887 wegen sozialistischer Aktivitäten. Er wurde ebenfalls von der Universität verwiesen und ging 1889 nach Samara, wo er einen marxistischen Zirkel gründete. Im Jahr 1893 ließ er sich in St. Petersburg nieder und verband sich dort mit marxistischen Aktivisten. 1894 schrieb er seinen ersten politischen Aufsatz „Was sind die 'Volksfreunde' und wie kämpfen sie gegen die Sozialdemokraten?“. Im April 1895 unternahm er seine erste Reise nach Westeuropa, wo er mit den im Exil lebenden Führern des russischen Marxismus Kontakt aufnahm. Er kehrte im September aus der Schweiz nach St. Petersburg zurück und im Herbst gelang es ihm und Julius Martov – dem späteren Führer der Menschewiki - alle marxistischen Kreise im Petersburger Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse zu vereinigen. Im Dezember verhaftet, wurde Lenin im Februar 1897 zu drei Jahren Haft in Sibirien verurteilt.
Im Juli 1900 ging er freiwillig und legal ins Exil, nachdem er durch die zaristischen Behörden einen Pass erhalten hatte. Er ließ sich in München nieder und wurde Mitglied der Redaktion der sozialdemokratischen Zeitung „Iskra“ (Funke), deren erste Ausgabe im Dezember 1900 erschien. 1901/02 schrieb er eines seiner bekanntesten Werke „Was tun?“, in dem er seine Ideen über die proletarische Partei als Kampforganisation der Avantgarde der Arbeiterklasse entwickelte. Er half dann bei der Vorbereitung des zweiten Kongresses der Sozialdemokratischen russischen Arbeiterpartei (SDAPR), der 1903 in Brüssel und dann in London tagte. Auf diesem Kongress wurde insbesondere der zukünftige Charakter der SDAPR scharf diskutiert und Lenin trat als Führer des bolschewistischen Flügels hervor, der dafür eintrat, dass die Partei als Kaderpartei funktionieren müsste. Damit begann der lange Fraktionskampf innerhalb der russischen sozialistischen Bewegung. Ab 1904 war er Herausgeber der bolschewistischen Zeitung „Vpered“ (Vorwärts) in Genf.
In den Jahren 1905 bis 1907 erlebte das Russiche Kaiserreich (auch Russisches Zarenreich genannt) eine Reihe von Unruhen, die als Russische Revolution bekannt werden sollten und im Januar 1905 begannen. Lenin kehrte im Zuge dessen im November 1905 nach Petrograd zurück. Im Dezember reiste er jedoch verfolgt von der zaristischen Geheimpolizei nach Finnland aus und leitete die bolschewistische Konferenz in Tammerfors. 1907 war er außerdem auf dem Kongress der SDAPR in London und 1908 leitete er die fünfte Konferenz der Partei in Paris. Er begann ebenfalls, sich an den Aktivitäten der Partei innerhalb der Sozialistischen Internationale zu beteiligen - 1907 schlugen Rosa Luxemburg, Julius Martov und er den berühmten antimilitaristischen Änderungsantrag zur Resolution August Bebels zur Stellung zum Militarismus und zu den internationalen Konflikten vor, der auf dem Stuttgarter Kongress der Internationale angenommen wurde. Ab 1908 vertrat er außerdem die russische Sektion im Büro der Sozialistischen Internationale und 1910 nahm er am Kopenhagener Kongress der Internationale teil.
Im Januar 1912 leitete Lenin erneut die mittlerweile sechste Konferenz der SDAPR in Prag. Dort wurde die bolschewistische Fraktion zu einer unabhängigen Partei - der SDAPR(B). Danach zog er nach Krakau, um dem zaristischen Russland näher zu sein. Zu Beginn des des Ersten Weltkriegs ließ er sich jedoch in der Schweiz nieder. Im September 1915 nahm er an der internationalen sozialistischen Konferenz in Zimmerwald und im April 1916 in Kienthal teil und führte dort die Linke an. Nach der Februarrevolution 1917, welche die Zarenherrschaft in Russland beendete, verließen er und seine Freunde am 27. März die Schweiz und kamen über das kaiserliche Deutschland am 3. April in Petrograd an. Ebenfalls im April stellte Lenin seine Vorstellungen „Über die Aufgaben des Proletariats in der gegenwärtigen Revolution“ (bekannt als „Aprilthesen“) auf einer Konferenz der Petrograder Sowjets vor. Seine Thesen stießen auch in den Reiehn der Bolschewiken vorerst auf Ablehnung, weil sie als zu radikal galten und zunächst eine Periode bürgerlich-kapitalistischer Herrschaft notwendig sei, bis das russische Volk „reif“ genug sei für eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft. Der provisorischen Regierung, die nach der Februarrevolution die Geschicke des Landes übernahm, waren Lenins Aktivitäten ebenfalls ein Dorn im Auge. Am 7. Juli 1917 erließ die Regierung Kerenski einen Haftbefehl gegen ihn und Lenin ging in den Untergrund, blieb aber Parteivorsitzender und schrieb sein Buch „Staat und Revolution“. Im September schickte er Briefe an das bolschewistische Zentralkomitee, in denen er darauf bestand, dass Maßnahmen ergriffen werden für die sofortige Eroberung der Macht. Die Entscheidung für einen Staatsstreich wurde am 23. Oktober auf einem Plenum des Zentralkomitees der Partei gefasst, und am 7. November beherrschten die Bolschewiki die Hauptstadt und erklärten sich zur neuen revolutionären Macht mit Lenin als Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare.
Seit 1914 hatte Lenin darauf bestanden, dass die Zweite (Sozialistische) Internationale tot sei und eine Dritte Internationale gegründet werden müsse; er nahm diese Gründung in Angriff. Ende Dezember 1918, nach Gesprächen mit Eduard Fuchs, dem geheimen Abgesandten des Spartakusbundes, schrieb er an Tschitscherin (Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten in der Sowjetunion), um diese Entscheidung umzusetzen. Am 24. Januar 1919 traf sich Lenin mit einigen in Russland lebenden ausländischen Sozialisten und verfasste den Aufruf zur Einberufung eines Gründungskongresses der neuen Internationale. Am 9. März leitete er die letzte Vorbereitungskonferenz und eröffnete am 2. März den Gründungskongress der Kommunistischen Internationale (KI). Dort wurde er Mitglied des Kongresspräsidiums, leitete die Debatten und stellte seine Thesen zur bürgerlichen Demokratie und proletarischen Diktatur vor.
In der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Kongress der Komintern nahm er gelegentlich an den Sitzungen des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) teil und wurde im Voraus über die verschiedenen Beschlüsse dieses Gremiums informiert. Im April und Mai 1920 verfasste er die Schrift "Der 'Linke Radikalismus', die Kinderkrankheit im Kommunismus", die ganz den Problemen des internationalen Kommunismus gewidmet ist. Anfang Juni leitete er persönlich die Vorarbeiten für den Zweiten Kongress der Komintern, indem er verschiedene Thesen verfasste, überwachte und ausländische Delegationen empfing. Am 19. Juli nahm er an der Eröffnung des Kongresses in Petrograd teil; er führte auch den Vorsitz bei der ersten Sitzung, die später in Moskau stattfand. Er wurde in das Präsidium des Kongresses gewählt und war Mitglied der Kommissionen, die sich mit der internationalen Lage und den Aufgaben der Komintern, den nationalen und kolonialen Fragen sowie der Agrarfrage auseinandersetzte; er legte persönlich den ersten und wichtigsten Bericht diesbezüglich vor und mischte sich häufig in die Debatten des Kongresses ein. Er wurde zum stellvertretenden Mitglied des EKKI gewählt und nahm an dessen Sitzung am 7. August teil. Am Ende des Kongresses traf er mit vielen ausländischen Kommunisten zusammen.
Am 9. Januar 1921 unterzeichneten er und andere Mitglieder des EKKI einen Appell, der den Kongress der Sozialistischen Partei Italiens in Leghorn aufforderte, mit dem sozialistischen Reformismus zu brechen. Dem Appell folgten zahlreiche Genossen und gründeten umgehend die Kommunistische Partei Italiens. Nach dem Kongress, am 25. Januar, unterzeichnete er eine Grußbotschaft des EKKI an diese neue Kommunistische Partei. Im Februar des selben Jahres empfing er Béla Kun, den Sekretär der Komintern, der nach Deutschland ging, und Karl Radek, der aus Deutschland zurückgekehrt war, um sein Amt als Komintern-Sekretär wieder aufzunehmen. Beide spielten in der Vorbereitung der Märzkämpfe in Deutschland eine zentrale Rolle, denn sie waren maßgeblich daran beteiligt, die den kommunistischen Putsch ablehnende Parteiführung um Paul Levi zu stürzen und für eine revolutionäre Aktion zu werben. Nach dem Scheitern der März-Aktion traf sich Lenin mit den deutschen Delegierten in Moskau und schrieb an Clara Zetkin und den in die USPD und später in die SPD zurückgekehrten Paul Levi über diese Ereignisse. Anfang Juni arbeitete er an der Vorbereitung des Dritten Kongresses der Komintern und hielt am 15. und 17. Juni eine Rede vor dem EKKI. Bei der Eröffnung des Kongresses am 22. Juni wurde er zu einem der Ehrenvorsitzenden gewählt und während des Kongresses sprach er über die Probleme der Taktik der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki) (KPR(B)) und der Komintern. Er wurde auch zum Mitglied des EKKI gewählt und konferierte in den letzten Tagen des Kongresses zweimal mit der KPD-Delegation.
Im August 1921, zum Zeitpunkt des KPD-Kongresses in Jena, schickte er seinen bekannten „Brief an die deutschen Kommunisten", zu den Beschlüssen des Komintern-Kongresses und der politischen Linie, die die KPD verfolgen sollte. Im Oktober des gleichen Jahres schrieb er ebenfalls seinen "Brief an die polnischen Kommunisten", einer seiner letzten Texte, die er an eine ausländische Sektion der Komintern schickte. Im Dezember bereitete er den Entwurf der Resolution vor, die die neue Taktik der Einheitsfront definierte und die später im Monat von der Komintern veröffentlicht wurde. Am 26. Januar 1922 teilte er seinem langjährigen kampfgefährten und Mitglied des Politbüros der KPR(B) Grigori Sinowjew mit, dass er nicht in der Lage sei, den Bericht über die Einheitsfront auf dem ersten erweiterten Plenum des EKKI im Februar zu halten. Dennoch verfolgte er aufmerksam die Initiativen der Komintern im Februar, März und April, die zu der Konferenz der dritten Internationale im April 1922 in Berlin führten.
Am 25. Mai 1922 erlitt Lenin einen Schlaganfall, in dessen Folge er teilweise gelähmt wurde. Er nahm daher nicht an der zweiten erweiterten Vollversammlung des EKKI teil, die am 7. Juni eröffnet wurde. Seinen letzten Auftritt vor der Komintern hatte er im November 1922 auf dem Vierten Kongress, auf dem er eine Rede über die Errungenschaften der fünf Jahre nach der bolschewistischen Revolution und die Aussichten für die Weltrevolution hielt. Er wurde zum Mitglied der französischen Kommission ernannt und am Ende des Kongresses zum stellvertretenden Mitglied des EKKI gewählt. Auf der Eröffnungssitzung des dritten erweiterten Plenums des EKKI im Juni 1923 gab Sinowjew bekannt, dass der EKKI beschlossen hatte, Lenin zum Ehrenvorsitzenden der Komintern zu ernennen. Lenin starb am 21. Januar 1924
Im Juli 1900 ging er freiwillig und legal ins Exil, nachdem er durch die zaristischen Behörden einen Pass erhalten hatte. Er ließ sich in München nieder und wurde Mitglied der Redaktion der sozialdemokratischen Zeitung „Iskra“ (Funke), deren erste Ausgabe im Dezember 1900 erschien. 1901/02 schrieb er eines seiner bekanntesten Werke „Was tun?“, in dem er seine Ideen über die proletarische Partei als Kampforganisation der Avantgarde der Arbeiterklasse entwickelte. Er half dann bei der Vorbereitung des zweiten Kongresses der Sozialdemokratischen russischen Arbeiterpartei (SDAPR), der 1903 in Brüssel und dann in London tagte. Auf diesem Kongress wurde insbesondere der zukünftige Charakter der SDAPR scharf diskutiert und Lenin trat als Führer des bolschewistischen Flügels hervor, der dafür eintrat, dass die Partei als Kaderpartei funktionieren müsste. Damit begann der lange Fraktionskampf innerhalb der russischen sozialistischen Bewegung. Ab 1904 war er Herausgeber der bolschewistischen Zeitung „Vpered“ (Vorwärts) in Genf.
In den Jahren 1905 bis 1907 erlebte das Russiche Kaiserreich (auch Russisches Zarenreich genannt) eine Reihe von Unruhen, die als Russische Revolution bekannt werden sollten und im Januar 1905 begannen. Lenin kehrte im Zuge dessen im November 1905 nach Petrograd zurück. Im Dezember reiste er jedoch verfolgt von der zaristischen Geheimpolizei nach Finnland aus und leitete die bolschewistische Konferenz in Tammerfors. 1907 war er außerdem auf dem Kongress der SDAPR in London und 1908 leitete er die fünfte Konferenz der Partei in Paris. Er begann ebenfalls, sich an den Aktivitäten der Partei innerhalb der Sozialistischen Internationale zu beteiligen - 1907 schlugen Rosa Luxemburg, Julius Martov und er den berühmten antimilitaristischen Änderungsantrag zur Resolution August Bebels zur Stellung zum Militarismus und zu den internationalen Konflikten vor, der auf dem Stuttgarter Kongress der Internationale angenommen wurde. Ab 1908 vertrat er außerdem die russische Sektion im Büro der Sozialistischen Internationale und 1910 nahm er am Kopenhagener Kongress der Internationale teil.
Im Januar 1912 leitete Lenin erneut die mittlerweile sechste Konferenz der SDAPR in Prag. Dort wurde die bolschewistische Fraktion zu einer unabhängigen Partei - der SDAPR(B). Danach zog er nach Krakau, um dem zaristischen Russland näher zu sein. Zu Beginn des des Ersten Weltkriegs ließ er sich jedoch in der Schweiz nieder. Im September 1915 nahm er an der internationalen sozialistischen Konferenz in Zimmerwald und im April 1916 in Kienthal teil und führte dort die Linke an. Nach der Februarrevolution 1917, welche die Zarenherrschaft in Russland beendete, verließen er und seine Freunde am 27. März die Schweiz und kamen über das kaiserliche Deutschland am 3. April in Petrograd an. Ebenfalls im April stellte Lenin seine Vorstellungen „Über die Aufgaben des Proletariats in der gegenwärtigen Revolution“ (bekannt als „Aprilthesen“) auf einer Konferenz der Petrograder Sowjets vor. Seine Thesen stießen auch in den Reiehn der Bolschewiken vorerst auf Ablehnung, weil sie als zu radikal galten und zunächst eine Periode bürgerlich-kapitalistischer Herrschaft notwendig sei, bis das russische Volk „reif“ genug sei für eine revolutionäre Umgestaltung der Gesellschaft. Der provisorischen Regierung, die nach der Februarrevolution die Geschicke des Landes übernahm, waren Lenins Aktivitäten ebenfalls ein Dorn im Auge. Am 7. Juli 1917 erließ die Regierung Kerenski einen Haftbefehl gegen ihn und Lenin ging in den Untergrund, blieb aber Parteivorsitzender und schrieb sein Buch „Staat und Revolution“. Im September schickte er Briefe an das bolschewistische Zentralkomitee, in denen er darauf bestand, dass Maßnahmen ergriffen werden für die sofortige Eroberung der Macht. Die Entscheidung für einen Staatsstreich wurde am 23. Oktober auf einem Plenum des Zentralkomitees der Partei gefasst, und am 7. November beherrschten die Bolschewiki die Hauptstadt und erklärten sich zur neuen revolutionären Macht mit Lenin als Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare.
Seit 1914 hatte Lenin darauf bestanden, dass die Zweite (Sozialistische) Internationale tot sei und eine Dritte Internationale gegründet werden müsse; er nahm diese Gründung in Angriff. Ende Dezember 1918, nach Gesprächen mit Eduard Fuchs, dem geheimen Abgesandten des Spartakusbundes, schrieb er an Tschitscherin (Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten in der Sowjetunion), um diese Entscheidung umzusetzen. Am 24. Januar 1919 traf sich Lenin mit einigen in Russland lebenden ausländischen Sozialisten und verfasste den Aufruf zur Einberufung eines Gründungskongresses der neuen Internationale. Am 9. März leitete er die letzte Vorbereitungskonferenz und eröffnete am 2. März den Gründungskongress der Kommunistischen Internationale (KI). Dort wurde er Mitglied des Kongresspräsidiums, leitete die Debatten und stellte seine Thesen zur bürgerlichen Demokratie und proletarischen Diktatur vor.
In der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Kongress der Komintern nahm er gelegentlich an den Sitzungen des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) teil und wurde im Voraus über die verschiedenen Beschlüsse dieses Gremiums informiert. Im April und Mai 1920 verfasste er die Schrift "Der 'Linke Radikalismus', die Kinderkrankheit im Kommunismus", die ganz den Problemen des internationalen Kommunismus gewidmet ist. Anfang Juni leitete er persönlich die Vorarbeiten für den Zweiten Kongress der Komintern, indem er verschiedene Thesen verfasste, überwachte und ausländische Delegationen empfing. Am 19. Juli nahm er an der Eröffnung des Kongresses in Petrograd teil; er führte auch den Vorsitz bei der ersten Sitzung, die später in Moskau stattfand. Er wurde in das Präsidium des Kongresses gewählt und war Mitglied der Kommissionen, die sich mit der internationalen Lage und den Aufgaben der Komintern, den nationalen und kolonialen Fragen sowie der Agrarfrage auseinandersetzte; er legte persönlich den ersten und wichtigsten Bericht diesbezüglich vor und mischte sich häufig in die Debatten des Kongresses ein. Er wurde zum stellvertretenden Mitglied des EKKI gewählt und nahm an dessen Sitzung am 7. August teil. Am Ende des Kongresses traf er mit vielen ausländischen Kommunisten zusammen.
Am 9. Januar 1921 unterzeichneten er und andere Mitglieder des EKKI einen Appell, der den Kongress der Sozialistischen Partei Italiens in Leghorn aufforderte, mit dem sozialistischen Reformismus zu brechen. Dem Appell folgten zahlreiche Genossen und gründeten umgehend die Kommunistische Partei Italiens. Nach dem Kongress, am 25. Januar, unterzeichnete er eine Grußbotschaft des EKKI an diese neue Kommunistische Partei. Im Februar des selben Jahres empfing er Béla Kun, den Sekretär der Komintern, der nach Deutschland ging, und Karl Radek, der aus Deutschland zurückgekehrt war, um sein Amt als Komintern-Sekretär wieder aufzunehmen. Beide spielten in der Vorbereitung der Märzkämpfe in Deutschland eine zentrale Rolle, denn sie waren maßgeblich daran beteiligt, die den kommunistischen Putsch ablehnende Parteiführung um Paul Levi zu stürzen und für eine revolutionäre Aktion zu werben. Nach dem Scheitern der März-Aktion traf sich Lenin mit den deutschen Delegierten in Moskau und schrieb an Clara Zetkin und den in die USPD und später in die SPD zurückgekehrten Paul Levi über diese Ereignisse. Anfang Juni arbeitete er an der Vorbereitung des Dritten Kongresses der Komintern und hielt am 15. und 17. Juni eine Rede vor dem EKKI. Bei der Eröffnung des Kongresses am 22. Juni wurde er zu einem der Ehrenvorsitzenden gewählt und während des Kongresses sprach er über die Probleme der Taktik der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki) (KPR(B)) und der Komintern. Er wurde auch zum Mitglied des EKKI gewählt und konferierte in den letzten Tagen des Kongresses zweimal mit der KPD-Delegation.
Im August 1921, zum Zeitpunkt des KPD-Kongresses in Jena, schickte er seinen bekannten „Brief an die deutschen Kommunisten", zu den Beschlüssen des Komintern-Kongresses und der politischen Linie, die die KPD verfolgen sollte. Im Oktober des gleichen Jahres schrieb er ebenfalls seinen "Brief an die polnischen Kommunisten", einer seiner letzten Texte, die er an eine ausländische Sektion der Komintern schickte. Im Dezember bereitete er den Entwurf der Resolution vor, die die neue Taktik der Einheitsfront definierte und die später im Monat von der Komintern veröffentlicht wurde. Am 26. Januar 1922 teilte er seinem langjährigen kampfgefährten und Mitglied des Politbüros der KPR(B) Grigori Sinowjew mit, dass er nicht in der Lage sei, den Bericht über die Einheitsfront auf dem ersten erweiterten Plenum des EKKI im Februar zu halten. Dennoch verfolgte er aufmerksam die Initiativen der Komintern im Februar, März und April, die zu der Konferenz der dritten Internationale im April 1922 in Berlin führten.
Am 25. Mai 1922 erlitt Lenin einen Schlaganfall, in dessen Folge er teilweise gelähmt wurde. Er nahm daher nicht an der zweiten erweiterten Vollversammlung des EKKI teil, die am 7. Juni eröffnet wurde. Seinen letzten Auftritt vor der Komintern hatte er im November 1922 auf dem Vierten Kongress, auf dem er eine Rede über die Errungenschaften der fünf Jahre nach der bolschewistischen Revolution und die Aussichten für die Weltrevolution hielt. Er wurde zum Mitglied der französischen Kommission ernannt und am Ende des Kongresses zum stellvertretenden Mitglied des EKKI gewählt. Auf der Eröffnungssitzung des dritten erweiterten Plenums des EKKI im Juni 1923 gab Sinowjew bekannt, dass der EKKI beschlossen hatte, Lenin zum Ehrenvorsitzenden der Komintern zu ernennen. Lenin starb am 21. Januar 1924
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